Der Anstecker 2012 – Das Moselbrückentor
Koblenz war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine von Mauern und Festungswerken umgebene Stadt. Dies resultierte aus den Erfahrungen im Laufe der Jahrhunderte, in denen die Stadt immer wieder Ziel von Angriffen und Zerstörungen war. Insbesondere die jahrhundertelangen Bemühungen der westlichen Nachbarn, den Rhein als Ostgrenze Frankreichs zu etablieren, setzten der Stadt an Rhein und Mosel arg zu. So wurde z.B. im pfälzischen Erbfolgekrieg im Jahre 1688 Koblenz fast vollständig zerstört. Den französischen Truppen gelang es zwar nicht, die Stadt einzunehmen, von Lützel aus beschossen sie jedoch das Stadtgebiet mit verheerenden Folgen. So wurden damals ca. 75 % aller Häuser in Brand geschossen.
Dass es damals nicht gelang, von Lützel aus in die Stadt einzudringen, war u.a. auch der Torbefestigung auf der Koblenzer Seite der Brücke zu verdanken. Bereits auf den frühesten Ansichten der Stadt auf alten Stichen ist zu erkennen, dass diese „natürliche Schwachstelle“ der festen Brücke gut gesichert wurde, um ein Eindringen über die Mosel zu verhindern. Im Laufe der Jahrhunderte gab es vermutliche eine ganze Reihe von Moselbrückentoren, die mehrfach abgerissen und neu aufgebaut oder auch nur erweitert und verbessert wurden.
Das Tor, das vielen Koblenzern von alten Ansichtskarten oder aus Büchern bekannt ist, entstand im Rahmen der Befestigung der Stadt Koblenz durch die Preußen um 1830. Als die Festung Ende des 19. Jahrhunderts aufgegeben wurde, fiel auch dieses Tor sehr schnell. Es hatte sich zuvor schon als arges Hindernis für den stark anschwellenden Verkehr auf der Brücke erwiesen.
Das Bild auf dem Anstecker zeigt die Ansicht von der Stadt auf die Rückseite des Tors. Links unten ist das kleine „Wolfstor“ zu erkennen, das eine Verbindung von der Stadt zum Moselufer ermöglichte.
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